Castiglione - Zafferana

Der Ätna versteckt sich



Der Himmel ist grau, doch nach Regen sieht es nicht aus. Nach dem Frühstück versammeln wir unsere Radtaschen und die Räder durch ein Labyrinth von Treppen, verabschieden uns von unseren Gastgebern und lehnen freundlich, aber bestimmt ab, als uns die Frau des Hauses noch Kuchen für die Reise einpacken will. Wir sollen wiederkommen ... 




Serpentinen schlängeln sich nach Linguaglossa, wo wir an einer Konditorei rasten. Ein Fehler, wie wir zu spät bemerken. Ein Laden voller Köstlichkeiten - den hat der Teufel da hingestellt. Satt, zufrieden, doch mit einem schlechten Gewissen radeln wir weiter. 




Ziemlich gemütlich geht es auf 900 Meter und dann geht es hügelig weiter. Wir suchen eine bar, finden jedoch nur ein ristorante, wo man uns zwar einen caffè verkaufen will, wir aber nicht draußen sitzen können. Wir lehnen dankend ab und radeln weiter. 

  Der Ätna hat sich hinter Wolken versteckt und der Blick nach unten ist auch durch Nebel verdeckt.  Erste Lavafelder tauchen auf.






Und dann, kurz vor Zafferana - wir machen gerade eine kleine Pause auf einer Bank - radelt uns ein Paar, ziemlich straff bepackt, entgegen. Die Frage, ob sie Deutsche sind, erübrigt sich. Es ist ein Rentnerpaar aus Münster, das mit den Rädern nach Sizilien geflogen ist und nun gemächlich der Heimat entgegen radelt. Und wann bin ich endlich Rentner?

  Eine Stunde dauert unser Schwatz. Wir gleichgesinnten haben un so viel zu erzählen. Doch als die Beiden Mädels bei körperlichen Zipperlein angekommen sind, stoßen wir Männer ins Horn zum Aufbruch. Wir werden uns bestimmt wiedersehen - in Münster oder in Dresden.





Nun ist es nicht mehr weit bis zu unserem albergo. Der Wirt bemüht sich um unser Wohlergehen. Er hat 18 Jahre in St. Moritz gearbeitet und spricht neben Italienisch auch Schwitzerdütsch.




Der sinnige Name des B&B ist "Villa Hirschen". Wir kaufen eine Flasche Wein vom Ätna bei ihm, holen uns aus dem Ort eine Galia-Melone und Parmaschinken und genießen ein Abendessen bei Kerzenschein. Vorher habe ich noch ein arangino mit Spinat verdrückt - eine Sünde schlechthin.

  Für morgen sind Gewitter angesagt, aber wir wollen ja nur von 600 m auf 2000 m.

  Es wird kühl, die zweite Flasche ist auch fast leer, wir gehen zu Bett.













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